Keine ausgewählt
Sporthistorisches hat sich am Dienstag im Parallelslalom bei der Weltmeisterschaft im slowenischen Rogla ereignet! Benjamin Karl setzte sich im Kampf um Gold gegen seinen ÖSV-Teamkollegen Andreas Prommegger um neun Hundertstelsekunden durch und holte damit seinen fünften WM-Titel. Mit fünf Goldmedaillen ist der Niederösterreicher nun der erfolgreichste männliche Snowboarder bei Weltmeisterschaften, bisher hatte sich Karl Platz eins in dieser Wertung mit dem Kanadier Jasey Jay Anderson geteilt. Dazu stehen zweimal Silber und einmal Bronze bei Weltmeisterschaften sowie je einmal Silber (PGS 2010) und Bronze (PSL 2014) bei Olympischen Spielen für den 35-Jährigen zu Buche.
Nachdem Karl am Vortag im Parallelriesentorlauf das 16er-Finale noch verpasst hatte, lief er ebenso wie Prommegger im PSL zur Höchstform auf. Karl zog mit Erfolgen über den Kärntner Alexander Payer (+0,09 Sekunden), den Schweizer Dario Caviezel (+0,16 Sekunden) und den Russen Andrey Sobolev (+0,03 Sekunden) in das große Finale ein. Prommegger erreichte mit Siegen über den Russen Dmitry Sarsembaev (+0,45 Sekunden), den Koreaner Sangho Lee (+0,04 Sekunden) und den russischen PGS-Sieger Dmitry Loginov, den der Salzburger in einen Fehler zwang, das Duell um Gold. In der Neuauflage der beiden WM-Finali in der Sierra Nevada 2017, die jeweils Prommegger für sich entschieden hatte, wechselte die Führung zwischen den beiden Routiniers mehrmals hin und her, am Ende hatte Karl das bessere Ende für sich.

"Das war heute das unglaublichste Gefühl meiner Snowboard-Karriere, als ich nach der Zieldurchfahrt im großen Finale realisiert habe, dass ich gewonnen habe. Ich bin seit 2013 diesem fünften WM-Titel nachgelaufen und habe mich manchmal schon selbst gefragt, ob ich das überhaupt noch schaffen kann. Aber es gibt immer wieder Wunder in einem Sportlerleben – und heute ist eines passiert. Ich habe mich auch nicht dadurch demotivieren lassen, dass ich mich gestern nicht für den PGS qualifizieren konnte, weil ich weiß, dass ich zu den schnellsten Fahrern zähle, wenn das Gesamtpaket passt. Und das hat gepasst – die Piste war super und auch das Material war top. Mit diesem Brett bin ich heute zum ersten Mal ein Rennen gefahren, vor der WM habe ich nur zweimal damit trainiert", strahlte Benjamin Karl, der seinen bisher letzten Weltcupsieg im Parallelslalom im Dezember 2011 in Carezza (ITA) gefeiert hatte.

Text: ÖSV Mag. Karlheinz Wieser
Foto: FotoLois.com/Alois Spandl